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Mit gesunden Tauben in die Zucht

 

 

Es gibt viele Faktoren, die diese beeinflussen, die meisten davon sind züchterabhängig. Taubenqualität (richtige Selektion), Qualität des Schlages, Motivation, oder Schlagmanagement spielen hier eine große Rolle. Alle diese Faktoren sind jedoch wertlos, wenn die Gesundheit der Tauben nicht gegeben ist. Die besten Tauben können sich nicht präsentieren bzw. fortpflanzen, wenn sie an Parasiten oder einer Infektion leiden. Hygiene und Ernährung sind eine der wichtigsten Maßnahmen, um einer Infektionskrankheit vorzubeugen. 

Aufschluss gibt die abklärende Untersuchung beim Tierarzt, 6 Wochen vor dem Zuchtbeginn. Sollte ein Befund vorliegen könnten dann noch rechtzeitig behandelt werden!

 

Ja die Infektionskrankheiten – Heilmittel der Wahl- Antibiotika, auch ohne Laborbefund haben wir Antibiotika „vorbeugend“ eingesetzt. Leber, Nieren und Darm unserer Tauben wurden immens mit solch Kuren belastet.  Antibiotika töten die krankmachenden Bakterien, schädigt aber auch schützende positive Darmflora. Der „leere“ Verdauungstrakt ist danach ein prima Nährboden für neue Krankheitserreger. Behandeln auf Verdacht ist äußerst kontraproduktiv. Es kann zu Resistenzen kommen und die Bakterien werden nicht mehr im ausreichenden Maße, bis gar nicht abgetötet.

 

Ein Beispiel: Trichomonaden werden von Taube zu Taube weitergegeben meist über Tränke und Badewasser. Die Tauben tauchen den Schnabel kurz prüfend im Wasser ein, und saugen wie mit einem Strohhalm das Wasser anschließend auf. Im Schnabelsekret der Taube eingehüllt, können Trichomonaden im lauwarmen Trinkwasser, 24 - 48 Stunden in Ruhestellung überdauern. Das heißt, dass sie bei der Wasseraufnahme von Taube zu Taube weitergegeben werden. Die Trichomonaden übernehmen somit die Rolle eines Frachtschiffes, welches von Tier zu Tier schippert, Herpesviren oder Reoviren und andere krankmachende bakterielle Erreger mit an Bord. Die Ladung des Frachtschiffes reduzieren optimal wäre neutralisieren ein wichtiger Schritt für die Taubengesundheit. Daher möchte ich eine bekannte und bewehrte Methode ins Gedächtnis rufen das Ansäuern des Trinkwassers, um diese Übertragungskette zu unterbrechen. In vielen Foren wurde die Sinnhaftigkeit vielfach diskutiert. Mir ist bei meinen Tauben aufgefallen, dass bei Temperaturen um null Grad die Tauben einen vitaleren Eindruck hinterlassen. Dem bin ich nachgegangen und ja bei einer Außentemperatur von 4 Grad C oder einem ph -Wert des Trinkwassers von 4,5 sind Trichomonaden nicht mehr lebensfähig. Es obliegt der Verantwortung des Züchters, sich über den ph -Wert des regionalen Trinkwassers zu erkundigen. Dosierung entsprechend anzupassen, angesäuerte Trinkwasser auf den richtigen ph –Wert 4,5 zu überprüfen, damit es zu keiner Übersäuerung kommt. Bei mir sind es 20ml auf den Liter Wasser. In der richtigen Mischung sind Säure – Wirkstoff- Kombinationen eine äußerst leistungsstarke begleitende Alternative. Diese Wirkung beruht auf mehreren Faktoren: -Verbesserung der Futterhygiene,- Absenkung des pH-Wertes im Magen,- Hemmung des Wachstums spezifischer Keime,- Steigerung der Enzymaktivität,- Steigerung des Darmzottenwachstums,- Verbesserung der Nährstoffverwertung.

Aber Vorsicht bitte mit dem Ansäuern, wenn Schleimjunge im Nest liegen! Der Kropfschleim besteht aus einer eiweißhaltigen Proteinmasse, die gerinnen kann. Daher den pH-Wert 4,5 unbedingt einhalten!! 

Der Fachhandel hat, den Anforderungen entsprechenden, fertige Produkte im Angebot. Natürlich geht Ansäuern mit Essig oder auch Ameisensäure. Apfel oder Obstessig ist bei mir der Favorit. Über das Futter geben ist auch eine gute Möglichkeit die Keimbelastung zu verringern.  

 

Noch ein paar Worte zu den immer wichtiger werdenden Impfungen gegen verschiedene gesundheitsbedrohende Tauben-Vieren. Vieren lassen sich nicht mit Antibiotika vertreiben. Impfungen gegen Viren, damit geben wir dem Immunsten der Tauben, die richtigen Pfeile in den Köcher!!

Ein Impfe -Plan sollte die Basis in jedem Taubenschlag sein. Der Zeitpunkt der Impfungen im Jahresversorgungsplan ist von großer Bedeutung. Außerdem ist es wichtig, wie die Tauben auf die Impfungen vorbereitet werden. Das bedeutet, dass sie von bester Gesundheit sein sollten und keine Krankheitssymptome zeigen. Deshalb müssen die Tauben vor Impfungen auf Parasiten behandelt werden (idealerweise 2-3 Wochen vorher). Weiterhin sollte ihre natürliche Abwehrkraft unterstützt werden. Großer Stress, sollte kurz vor und nach dem Impfen vermieden werden. 

Schade, dass es aufgrund der schwindenden Züchterzahlen mit der Herstellung von Impfstoffen bergab geht und kein Interesse an Neuentwicklungen besteht. Verstehen kann man es natürlich, denn die Herstellerbetriebe müssen wirtschaftlich arbeiten. Anzustreben ein Schulterschluss mit dem Verband Deutscher Brieftaubenzüchter und der Geflügelwirtschaft. Um ausreichend verfügbar und bezahlbaren Impfstoff bereitstellen zu können.

 

 

MCD, H. Krengel

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Veröffentlichung

Do, 01. Februar 2024

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